Archiv 2013

Schwarze Sulm – Naturjuwel

Abkühlung in der Schwarzen Sulm – Wandertipp von Dr. Postl

„Die Tropentage werden in unseren Breiten von Jahr zu Jahr zahlreicher und die Hitze wird für viele zur Qual. Ein höchst geeignetes Mittel, um dem Hitzschlag zu entgehen, ist es, einen schattigen Gebirgsfluss aufzusuchen. Die an der steirischen Seite der Koralpe entspringende Schwarze Sulm bietet dafür die allerbesten Voraussetzungen.

Ausgangspunkt ist die Marktgemeinde Schwanberg. Dem Wanderweg 587 (gelbe Tafeln mit der Aufschrift Sulmweg KKT = Koralm Kristall Trail) Richtung Sulmhütte folgend, erreicht man nach knapp zwei Kilometern an der Amtmannbrücke den Beginn des Europaschutzgebietes „Schwarze und Weiße Sulm“. Am westlichen Ufer der Schwarzen Sulm führt der Wanderweg in der „Hartner-Schlucht“ nahezu eben dahin, fast durchgehend beschattet von Mischwald.
Der erste Picknickplatz bietet sich schon bald bei einem ehemaligen, mittlerweile total zugewachsenen Marmorsteinbruch an. Nur wenige Zehnermeter danach sollte man sich im rauschenden Wasser zumindest die Füße abkühlen. Wagemutige können einen Dumpf für ein kurzes Ganzkörperbad nutzen, Kinder an einer Schotter- oder Sandbank spielen.  Will man mehr vom Fluss sehen, dann geht man weiter im Schatten bergan. Kurz vor der Sulmhütte wechselt man auf die Ostseite der Schwarzen Sulm. Der nun folgende Ufersteig führt durch die „Pauritsch-Schlucht“ bis zur Mündung des Sumperbaches. Hier ist die Schwarze Sulm breit aufgefächert. Über den Schneiderhiasl-Steg kann man an das andere Ufer gelangen und wieder Richtung Schwanberg zurückwandern. Hat man kein Picknick vorbereitet, dann empfiehlt es sich beim nahen Pauritsch-Wirt einzukehren. Die rund zwei Kilometer lange Wegstrecke von der Amtmannbrücke bis zum Schneiderhiasl-Steg entspricht nur einem Zehntel des unberührten, weitestgehend unzugänglichen Oberlaufes der Schwarzen Sulm. Neben der erfrischenden Kühle, die man in den untersten Schluchtbereichen genießen kann, bekommt man wohl auch eine Ahnung, welche vielfältigen Wasserfestspiele einem in den oberen 9/10 der Schwarzen Sulm erwarten: Kaskaden, Wasserfälle und Dumpfe am laufenden Band. Wie lange noch werden die Wasser ungehindert zu Tal tosen können? Ein ableitendes Kraftwerk mit einer rund 12 km langen Druckrohrleitung steht kurz vor dem Baustart. Das erste in einem Europaschutzgebiet!!“

Naturjuwel akut in Gefahr

Die Schwarze Sulm entspringt auf der steirischen Seite der Koralpe in rund 1700 m Seehöhe. Ihr etwa 17 km langer Oberlauf gehört zu den längsten und unberührtesten Fließstrecken Österreichs. Unzählige Wasserfälle, Kaskaden, Katarakte und Pools sorgen für ein wunderbares Naturschauspiel. Eine Vielzahl an Biotopen säumen die Schluchtstrecken und bieten einer reichhaltigen Pflanzen- und Tierwelt ein Refugium. Einige Arten kommen weltweit nur hier bzw. im näheren Umfeld der Koralpe vor. Nicht umsonst sind die Schwarze und die Weißen Sulm zum Natura 2000-Gebiet erklärt worden. Unter strengen Regeln sollte diese Artenvielfalt und landschaftliche Einzigartigkeit in diesem EU-Schutzgebiet für die nächsten Generationen bewahrt werden.

Dennoch ist dieses Naturjuwel durch ein Kraftwerk akut bedroht. Kommt es tatsächlich zur Errichtung, dann wäre dies das erste Kraftwerk in einem Europaschutzgebiet. Ähnlich stark durch ein Kraftwerksprojekt bedroht ist das Natura 2000-Gebiet „Niederösterreichische Alpenvorlandflüsse“ an der Ybbs.
 

Die einmaligen Schönheit der Schwarzen Sulm

Um kommenden Generationen ein Bild von der einmaligen Schönheit der Schwarzen Sulm überliefern zu können, hat Dr. Walter Postl und Sebastian Postl im Sommer 2012 mit der fotografischen und filmischen Dokumentation von den Quellen bis ins Tal bei Schwanberg begonnen.

Eine filmische Kostprobe der Familie Postl vom August 2012

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Mehr Informationen

Breite Allianz zum Schutz des Flussjuwels

Der Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe und des Weststeirischen Hügellandes tritt schon lange für den Schutz der Schluchtstrecke im Natura 2000-Gebiet der Schwarzen Sulm ein, tatkräftig unterstützt von WWF, Naturschutzbund und privaten Naturschützern.

Fotos © W.Postl & E.Kump

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