Bürgerinitiative
betreuter Fluss: Isel
Kontaktinfos: Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental
E-Mail: gegner@kraftwerk-virgental.at
Web: www.kraftwerk-virgental.at
In Osttirol wurde seit 2010 an der Isel, dem größten freifließenden Gletscherfluss der Ostalpen, an einem Sommerstrom-Großkraftwerk geplant. Kurz nach dem die Pläne publik wurden, mehrten sich in den beiden Anrainergemeinden, Prägraten und Virgen, Stimmen für den Erhalt der Isel in ihrer natürlichen Form, die sich schließlich zur „Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental“ zusammenschlossen.
Hintergrund
Die ersten Planungen wurden den Gemeinderäten 2011 in geheimen Sitzungen präsentiert. Kernpunkt war eine Mitbeteiligung der beiden Gemeinden – sowohl bei jährlichen Erträgen von 400 000 €, als auch bei den Planungskosten von 7 Mio. €. Obwohl die Bürgermeister damals noch „keine Verunsicherung in die Bevölkerung bringen“ wollten, sickerten erste Details – geplant sein, eine 12 Meter hohe Staumauer – durch.
Kurz nach der ersten öffentlichen Präsentation formte sich die Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental, die neben der Stärkung des öffentlichen Diskurses über das Projekt auch zahlreiche Veranstaltungen mit dem Fokus auf dem Naturjuwel Isel auf die Beine stellte. Unter anderem sorgten diese Aktivitäten dafür, dass das Projekt umgeplant wurde – aus der Staumauer wurde ein neben dem Fluss gelegener Tagesspeicher. Um dem Widerstand gegen das Projekt „Kraftwerk Obere Isel“ Herr zu werden, wurden zwei Kommunikationsunternehmen engagiert. Ziel war, Akzeptanz in der Bevölkerung zu schaffen. Als Maßnahmen wurde etwa die Schaffung einer „Iselstiftung“ präsentiert, die gespeist von Kraftwerksgeldern, für Entschuldung von Privathaushalten bis hin zur Daseinsvorsorge der Virgentaler Bürger*innen sorgen sollte. Trotz derartigen Rückenwindes für das Ausleitungskraftwerk blieben die Bewohner gespaltener Meinung, während talauswärts die Stimmen für den Erhalt der Isel deutlich überwogen.
Ende 2012 wurde das tausende Seiten dicke Projekt zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht, welche 2015 aufgrund der gravierenden Umweltauswirkungen ruhend gestellt und 2020 schlussendlich zurückgewiesen wurde.
Es ist nicht zuletzt ein Erfolg der vor Ort befindlichen Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental, zusammen mit diversen Initiativen aus dem Rest Osttirols und mit Unterstützung der Plattform „Flüsse voller Leben“, dass das ursprünglich geplante Kraftwerksprojekt massiv umgeplant wurde und seitens der Planer dem Erhalt des Erholungsraumes und der Natur ein größeres Augenmerk geschenkt wurde. Zusätzlich wurde auch eine kritischere Auseinandersetzung der Bewohner mit den zahlreichen Versprechungen von Planungsfirma und Kommunikationsunternehmen erreicht, sowie – und das ist ein über das gescheiterte Kraftwerksprojekt hinausgehender Erfolg – das Bewusstsein über die Schönheit des Naherholungsgebietes Isel und dessen Stellenwert geschärft.
Aktuelle Infromationen rund um die Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental finden sich auf:
www. kraftwerk-virgental.at
facebook.com/Buergerinitiative.gegen.das.Kraftwerk.Virgental
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