Archiv 2012

Gemeinsam für den Schutz der Isel

Die Isel ist einer der schönsten und am wenigsten veränderten Flüsse Österreichs. Das Besondere ist ihre weitgehende Unversehrtheit – bislang gibt es im gesamten Fluss-Verlauf keine einzige, künstliche Unterbrechung. Das ist einmalig und muss so bleiben!

Dr. Bernhard Kohler, Isel-Liebhaber & WWF

Die Isel und ihre Nebenflüsse zählen für uns Kajaker zu den vielfältigsten Gewässern der Alpen! Osttirol steht ganz oben auf der Paddlers Wunschliste – sowohl landschaftlich als auch sportlich! Deshalb fordern wir Finger weg von den letzten Osttiroler Wildflüssen!

Peter Feldhammer, kajak.at

Man muss kein Künstler sein, um die Schönheit und Einzigartigkeit der Isel zu erkennen. Man muss auch gar nicht wissen, was hier alles an Pflanzen und Tieren vorkommt, um diesen Fluss zu schätzen. Einfach an ihr entlang spazieren – das reicht!

Prof. Jos Pirkner – Akad. Bildhauer Osttirol

„Österreich hat keine nennenswerten Ressourcen außer wunderschöne Landschaften, zu denen insbesondere naturbelassene Wildbäche gehören. Ohne Tourismus hätten wir eine schwer defizitäre volkswirtschaftliche Leistungsbilanz. In die Wirtschaftlichkeitsrechnungen von Kraftwerksprojekten müssten somit korrekterweise auch deren „externe Kosten“ einbezogen werden! Kraftwerksprojekte wie jene an der Isel, würden sich dann wohl nicht mehr „rechnen“. Also Hände weg von den letzten noch nicht denaturierten Fließgewässern in Tourismusgebieten!“

Prof. Dr. Gerhard Seicht

Vor wenigen Jahren ist es gelungen, einen Nationalpark Hohe Tauern zu schaffen und dieses Juwel in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten. Das schließt nicht nur den Nationalpark ein, sondern auch seine Umgebung, insbesondere den Gletscherfluss Isel. Dies bedeutet aber, dass wir nicht nur die unmittelbare Nachbarschaft des Nationalparkes schützen, sondern auch mit allen Mitteln die Umgebung erhalten und verteidigen müssen. Wir sind dies den nächsten Generationen schuldig. Die Isel darf nicht zum Spielball kommerzieller Geschäfte werden.

Dr. Marga Hubinek

Ich als Touristiker und als jemand, der in seiner Freizeit viel beim Skitourengehen, Wandern und Radfahren verbringt, weiß, dass der Naturtourismus in Tirol mit seinen vielfältigen Wander- und Bergerlebnissen sehr stark mit unseren intakten Flüssen zusammenhängt. In Osttirol ist die Isel mit ihren Umbalfällen im Nationalpark Hohe Tauern sicherlich eines der Highlights. Ein Kraftwerk an der Isel würde dem Osttiroler Tourismus sein Herz rauben.

Mag. Franz Rohracher, Touristiker

Die Isel ist in landschaftlicher, sportlicher und ökologischer Hinsicht Einzigartig. Für mich als Obmann des Kajakclubs, Besitzer eines Sportgeschäfts sowie Naturliebhaber ist es wichtig, dass die Isel in Ihrer jetzigen Form erhalten bleibt und nicht durch Kraftwerke zerstört wird.

Thomas Zimmermann, Obmann des Kajakclub, Rennleiter beim Dolomitenmann und Besitzer eines Sportgeschäftes in Osttirol

Als Hotelier mit 40-jähriger Osttiroler Erfahrung bin ich mir seit jeher unserer unberührten „OSTTIROLER WASSERSENSATIONEN“ bewusst. Daher müssen wir alles in die Waagschale werfen, die Gewässer nicht der „GELDGIERIGKEIT“ zu opfern.

Pepi Kreuzer – Aufsichtsrat des TVBO

Als ehemaliger Vizeweltmeister im Kanu-Slalom habe ich eine starke Beziehung zum (Wild)Wasser. Bevor so ein Eingriff in einem unberührten Wasserlauf überhaupt angedacht wird, sollten die alternativen Energiequellen wie z. b. Photovoltaik, Biogas & Windenergie ausgebaut werden. Vorschlag: wer seine Fassade, Dachfläche, Grundstücke für diese Technologien zur Verfügung stellt, soll Strom kostengünstiger geliefert bekommen. Die Zukunft Osttirols liegt in der Erhaltung der Natur – nicht in der Verbauung!

Ed Wolffhardt, dipl. grafiker & marken-designer

Die Kunst von Politik und Verwaltung ist die Suche nach der stets richtigen Balance zwischen wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Interessen sowie dem Schutz des Lebensraumes für unsere Kinder und Kindeskinder. Das wünsche ich mir auch für die Entscheidungsfindung in Osttirol.

DI Dr. h. c. Josef Riegler, Ehrenpräsident Ökosoziales Forum

Finger weg von der Isel!! Dieser intakte Fluss ist traumhaft schön und einzigartig. Abgesehen von der Tatsache, dass die Isel der letzte Gletscherfluss der Ostalpen ist, finden wir als Lienzer hier einen tollen Sport- Freizeit und Erholungsraum. Zum relaxen bin ich gerne in den feinen Sandbuchten der „Oberlienzer Schattseite“ – so spare ich mir das Sardinengelage an der Adria. Außerdem sehe ich es als Verpflichtung, unseren Nachkommen eine gesunde und intakte Isel zu überlassen.

Hannes Lindsberger, Malermeister und Moderator

Der Tiroler Fischereiverband spricht sich gegen den Ausbau der Wasserkraft an der Isel und somit für den Schutz und Erhalt des letzten frei fließenden Gletscherbaches der Ostalpen aus. Die massiven ökologischen Auswirkungen gehen mit dem Verlust wertvoller Flusslebensräume einher, weshalb sich dieses Projekt auch mit den Satzungen des Tiroler Fischereiverbandes nicht vereinbaren lässt.

Mag. Evelyn Holzer, Tiroler Fischereiverband

Die Verhinderung des Kraftwerkswahnsinns im Dorfertal in Osttirol war eine der größten Errungenschaften unseres Landes. Offenbar hat aber die Tiroler Landesregierung und so mancher Bürgermeister nichts dazu gelernt. Meine Herren, lassen sie die Finger von unseren letzten Flussheiligtümern.

Prof. Dr. Bernd Lötsch, Generaldirektor a.D. Naturhistorisches Museum Wien, Osttirol-Liebhaber

Als Kulturwissenschafter, aber auch als Radfahrer und Wanderer schätze ich Osttirol mit seiner alten bäuerlichen Kultur, die in Einklang mit der Natur in den Jahrhunderten gewachsen ist. Der Fluss Isel und der Tauernbach mit der Proßeggklamm prägen diese Kulturlandschaft, deren faszinierende bisweilen wilde Schönheit um Matrei und das Iseltal begeistern und verzaubern. Es wäre eine Sünde, wenn man dieses Juwel durch Kraftwerke zerstört.

Univ. Prof. Dr. Roland Girtler, Universität Wien

Osttirol ist für mich – wie für jeden Menschen, der sich gerne in der Natur aufhält – ein Naturjuwel! Unwiederbringliche Eingriffe in diesen Naturraum bedürfen einer sorgfältigen Prüfung (- da eben unwiederbringlich)!!

Wasserkraft ist grundsätzlich gut und richtig, will man von Atomkraft und Kohlekraft wegkommen, was mehr als dringend ist. Dennoch sollte man bei Standortfragen für Wasserkraftwerke im konkreten Fall sehr differenziert vorgehen. Nicht, weil man verständlicherweise vor der eigenen Haustür kein Kraftwerk haben will, sondern weil die Isel der letzte naturbelassene Flusslauf der Ostalpen ist (!!). Diesen zu erhalten ist unser aller Verpflichtung an die Nachwelt!

Dipl. Ing. Axel Naglich Extrembergsteiger und -skifahrer

Als Sagen-und Märchenerzählerin setze ich mich natürlich vehement für den Schutz unserer Bäche, der Seen, der Wasserfälle, der letzten naturbelassenen wildromantischen Landschaften ein. Alles da draußen ist beseelt und spricht zu uns. In jedem Baum , in jeder Pflanze, ja im Stein lebt ein feinstoffliches Wesen voller Herzkraft, mit dem wir in Verbindung treten können. Sie sind geistige Kräfte, die wir Nur weil man sie nicht sieht, sind sie doch da. Bei fast allen indigenen Völkern ist ein Stein oder eine Quelle der Erzähler der Ursprungs Mythen des Stammes.

Begradigte, vergewaltigte Gewässer, hinter Staudämme gebannte Bäche und Flüsse, zu Hackschnitzelfabriken verkommene Wälder stehen uns nicht mehr als Träger des Geistes zur Verfügung.

Im Ladinischen heißen Wassermädchen Yarines, die glitzernden Wesen, die mit den sich im Wasser spiegelnden Sonnenstrahlen spielen heißen Salwanel, im Wasser, das sich gischtend an Steinen bricht vergnügen sich lebendig und kichernd die Lazuli. In betonierten Kanälen gibt es kein Leben, keine Lazuli. In Rohren dahinzischendes Wasser kann nicht mehr singen von der Schönheit der Sterne und des Regenbogens.

Unsere Vorfahren, die keine Schulbildung, dafür ein hochsensible Intuition und tieferes Herz -Wissen besaßen, als wir alle zusammen mit all unseren digitale Scheinwirklichkeit erzeugenden Maschinen, konnten diese Unsichtbaren noch über das damals noch geöffnete dritte Auge wahrnehmen, sie achteten und ehrten sie.

Wir haben eine Schöpfungsverantwortung. Wir müssen aufstehen und uns für unser kostbarstes Gut- das Wasser einsetzen.

Barbara Weber – Ergobanda

Die Isel als letzter ursprünglicher Gletscherfluss der Ostalpen fließt noch frei ohne Stau, Ausleitung oder größeren Schwall von der Quelle bis zur Mündung. Der Fluss bietet Lebensraum für seltene Arten wie dem vom Aussterben bedrohten und europäisch geschützten Flussuferläufer oder der Deutschen Tamariske.

Wolfgang Retter, Landschaftsschutzvereines Osttirol & Plattform Netzwerk Wasser Osttirol

Wasserkraft wird als Allheilmittel der erneuerbaren Energiegewinnung gepriesen. Bedeutet dies das „Aus der Traum vom Lebensraum“ für unsere Fische? Unsere Aufgabe als Dachverband Österreichs Fischereivereine ist es unsere Flüsse als Fischlebensraum zu schützen. Deshalb treten wir für den Erhalt der Isel ein. Die Isel ist der letzte unberührte intakte Gletscherfluss Österreichs, absolut schützenswert und eines NATURA 2000-Gebietes würdig. Die artenreiche Vielfalt unserer Gewässer muss als Naturerlebnis für uns und unsere Kinder geschützt werden!

Sonja Behr, ÖKF

„Als Bauer im hinteren Iseltal ist es mir wichtig, an nachkommende Generationen zu denken. Die Isel als freifließenden Gletscherfluss zu erhalten und vor allem die Wassernutzungsrechte in öffentlicher Hand zu behalten und nicht einem Energiekonzern zu vergeben, scheint mir ein Gebot der Stunde zu sein. Natura 2000 ist ein geeignetes Instrument dazu. Mit Landwirtschaft und Tourismus sollten auch meine Enkel noch ein gutes Auskommen haben und dazu liegt viel Potential in der Osttiroler Lebensader.“

Adolf Berger – Bauer in Prägraten

Was ist wichtiger? Ein kleiner Gewinnanteil am Kraftwerk für die Gemeindekasse oder die Zukunftsfähigkeit der heimischen Tourismusbetriebe? Mit dem Verzicht auf das wichtigste Alleinstellungsmerkmal, den letzten frei fließenden Gletscherfluss der Alpen, würde besonders die Gemeinde Prägraten betroffen sein. Wollen das die Gäste?

Dr. Gert Koban

Der Sommertourismus ist für das Virgental die Existenzgrundlage. Daher sollten die Urlauber des Virgentales bei der Abstimmung über das Iselkraftwerk teilnehmen dürfen. Auf diese Weise kann deren Wertschätzung für die Isel erkannt und negative Folgen für den Tourismus vermieden werden. Die Abstimmung müsste dann im August und nicht im Oktober erfolgen. In Prägraten erreichten die Sommernächtigungen der Gäste in früheren Jahren jene der Erwachsenen Einheimischen.

Gernot Madritsch, Ideenforum Osttirol

Es gib nur wenige Flussstrecken, die sich bisher der E-Wirtschaft entzogen haben. Einige davon liegen an der Isel in Osttirol. Wer einmal an den Schotterbänken die Tamarikenbestände gesehen und die Flussuferläufer beobachtet hat, weiß warum dieser Fluss einzigartig ist und zu den 74 Flussheiligtümern Österreich gehört. Als WWF können wir nicht wegschauen, wenn nun durch 2 Megaprojekte diese Flussidylle zerstört werden soll und werden uns mit aller Kraft für deren Schutz einsetzen. Helfen Sie uns!

Mag. Christoph Walder, WWF

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