Aus für Kraftwerk Telfs: WWF ruft nach Regionalplan Inn Forderung nach Stopp für Wasserkraftwerksprojekte am Inn
Innsbruck, 17. August 2011 – Der WWF ist erleichtert über die Entscheidung der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) das Laufkraftwerk Telfs nicht weiter zu verfolgen. Es hätte die Fauna und Flora des betroffenen Innabschnitts im Sonderschutzgebiet Rietzer und Mieminger Innauen und angrenzende Flussabschnitte massiv geschädigt. Die Naturschutzorganisation begrüßt die Einsicht der IKB als Schritt in die richtige Richtung. “Der Einsatz von Naturschützern, Bürgerinitiativen und Gemeinden war erfolgreich. Diese Entscheidung eröffnet nun endlich die Möglichkeit, die Zukunft des Tiroler Landesflusses ganzheitlich zu planen und Millionen an Tiroler Steuergeld zu sparen”, so WWF-Experte Christoph Walder. Der WWF appelliert an Landeshauptmann Platter das ewige “Mühle auf-Mühle zu”– Spiel an Projektsideen endlich zu beenden und den gesetzlich verpflichenden und von der Landesregierung versprochenen Regionalplan Inn rasch zu erstellen. Dieser Regionalplan soll zukünftig die Nutzung des Inn in den Bereichen Hochwasserschutz, Ökologie,- Trinkwasser- und Grundwasserschutz und auch die energiewirtschaftlichen Ausbaupläne verbindlich regeln.
Wie die IKB heute bekannt gab, ist das Kraftwerksprojekt am Inn in Telfs/Rietz ab heute Geschichte. Zu groß wären die Eingriffe in die Natur und die Naturschutzgesetze von Land und Bund. Das Projekt hätte wertvolle Flussgebiete überstaut, ein Sonderschutzgebiet abgetastet und wäre nur durch Enteignungen durchzusetzen gewesen. Darüber hinaus hätte es die gemeinsamen Arbeiten des Projeks “der.inn – lebendig und sicher” von Bund, Land und WWF konterkariert. “Der WWF hätte unter diesen Umständen nicht mehr an der Initiative ‘der.inn’ teilnehmen können”, erklärte Christoph Walder heute. Denn man kann nicht auf der eine Seite die letzten wertvollen Reste der Innauen zerstören und auf der anderen Seite mit viel Steuergeld neue Flusslandschaften wieder herstellen.
“Das sture Festhalten der IKB und der Wirtschaft an einem nicht genehmigungsfähigen Projekt blockierte die ganzheitliche Betrachtung des Inn in einem Regionalplan. Jetzt muss Landeshauptmann Platter und sein Energiereferent Anton Steixner den versprochenen Regionalplan Inn rasch in die Tat umsetzen, damit die Ansprüche von Ökologie, Hochwasserschutz, Grundwassererfordernissen und die Pläne der E-Wirtschaft am Inn strategisch geplant werden können. Der WWF ist gerne zur Mitarbeit bereit”, erklärt Walder. “Bis zum Vorliegen der Ergebnisse des Regionalplans Inn sollten alle Kraftwerkspläne am Inn eingefroren werden, damit nicht wieder die falschen Projekte um viel Steuergeld in den Sand gesetzt werden”, so Walder abschließend.